Ab September 2015 arbeite ich am Blantyre Teachers‘ Training College (BTTC) in Malawi. An dem College werden GrundschullehrerInnen ausgebildet, die ich für ein Jahr lang unter anderem im Umgang mit dem Computer unterstützen werde. Im Rahmen des Weltwärts-Programms des Bundes in Deutschland findet die Kooperation zwischen dem BTTC, dem Freundeskreis Malawi und dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) statt. Auf diesen Seiten möchte ich meine persönlichen Erfahrungen teilen und von meinem Jahr in Malawi berichten!

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„ Wörter können sein wie winzige Arsendosen. Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“

Viktor Klemperer.

Wir haben alle bestimmte Bilder oder Assoziationen in unseren Köpfen. Betrachten wir beispielsweise den Kontinent Afrika – Afrika hat 54 Länder und noch so viel mehr Kulturen, welche sich sprachlich, sozial und kulturell erheblich voneinander unterscheiden. Trotzdem spricht Mensch von „Afrika“ und verbindet damit oft Armut, Menschen die eine andere Hautfarbe haben, Wüsten, „einheimische Stämme“, archaische Lebensweise… diese Liste ließe sich noch weiterführen. Doch woher kommen diese Bilder? Meist nehmen wir sie irgendwo auf, z.B. auf einem Plakat von „Brot für die Welt“, in einem Film wie „Die weiße Massai“ oder einfach von Bekannten die Urlaub in Afrika gemacht haben. Doch alle Medien oder Eindrücke, die wir aufnehmen, stellen Momentaufnahmen da. Sich dieser Tatsache bewusst zu werden oder sich mit ihr auseinanderzusetzen ist sehr wichtig.

Warum ich dies hier nochmal ausdrücklich betonen will, hat folgende Gründe. Ich möchte euch verständlich machen, dass auch ich nur mit meinen Augen beobachten kann. Die Inhalte meiner Briefe stellen also nur einen kleinen Ausschnitt vom Leben in Malawi dar, nicht aber eine „allgemeine Formel“, nicht aber den „gemeinsamen Nenner“. In diesem Kontext möchte ich euch bitten, alle Texte auch wie eben beschrieben zu betrachten. Damit Verallgemeinerungen und das Bilden von Stereotypen und Vorurteilen vermieden werden.

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